EQ-Test

EQ-Test und IQ-Test werden manchmal miteinander verwechselt. Dies ist ein Irrtum, denn gemäß den strengen Definitionen für beide handelt es sich dabei um vollkommen verschiedene Dinge. Die emotionale Intelligenz wird gewöhnlich nicht als Zahlenwert ausgedrückt, obwohl es durchaus EQ-Tests gibt, die dies versuchen.

Ob Sie eine hohe emotionale Intelligenz haben und bei einem EQ-Test gut abschneiden, hängt vornehmlich von fünf Persönlichkeitszügen ab, die von Reuven Bar-On vorgeschlagen wurden. Diese sind:

  1. Interpersonale Intelligenz (soziale Verantwortung / Empathie)
  2. Intrapersonale Intelligenz (emotionales Selbstbewusstsein)
  3. Anpassungsfähigkeit (Flexibilität / Realitätsprüfung)
  4. Stressmanagement (Belastbarkeit / Impulskontrolle)
  5. Allgemeine Stimmung (fröhlich / gedrückt / optimistisch)

Viele Theorien zum EQ sind eher allgemeine Persönlichkeitstheorien als Systeme für die Messung von Fähigkeiten, um die es beim IQ-Test geht. Zwei einflussreiche Modelle, die man als „Persönlichkeitsmessungen“ betrachten kann, gehen auf Bar-On (1997) und Goleman (1995) zurück. Beide sprechen auch über einen EQ-Test.

Natürlich sind die Skalen beider Autoren nicht vollständig deckungsgleich, beide Theorien stellen jedoch klare „EQ-Test“-Profile vor. Zusammen genommen können diese Profile zu einer sinnvollen und nützlichen EQ-Messung führen. Eine solche EQ-Messung kann dadurch erreicht werden, dass man die aufgrund einer bestimmten Theorie als relevant geltenden Ergebnisse zu einem Gesamtergebnis zusammenfasst.

Es zeigt sich auch, dass beide Modelle aus Persönlichkeitsmerkmalen bestehen, die schon seit längerer Zeit bekannt sind und daher nicht als wirklich originell und neu gelten können.

Ein EQ-Test entspricht daher praktisch einem Persönlichkeitstest.

Zwischen beiden Modellen bestehen Unterschiede, was natürlich bedeutet, dass auf diese Weise erstellte EQ-Tests auch voneinander abweichen werden. Denken Sie daran, dass die Theorie von Bar-On näher an der allgemeinen Persönlichkeitstheorie ist und daher möglicherweise bessere Messungen (und EQ-Tests) in diesem Kontext ermöglicht.

Andererseits orientiert sich das Modell von Goleman deutlicher an besseren Leistungen am Arbeitsplatz. Es ist daher wahrscheinlich besser zur Voraussage beruflichen Erfolgs geeignet, sofern weitere von Goleman angenommene Fähigkeiten ebenfalls berücksichtigt werden. Diese Fähigkeiten in einem EQ-Test sorgen für eine größere Nähe zu IQ-Tests.

Nachfolgend finden Sie die beiden Profile im Zusammenhang mit den von Bar-On und Goleman verwendeten Skalen sowie einen Vergleich mit dem niederländischen Persönlichkeitstest von 123test. Dieser Test misst Konzepte, die denen des NEO-Pi-r näher stehen. Ein (R) nach der Skala steht für eine umgekehrte Skala. Der Überschneidungsbereich beider Skalen konstituiert tatsächlich eine Art von allgemeinem EQ-Test

Niederländischer PersönlichkeitstestBar-On (1997)Goleman (1995)
Extraversion
Herzlichkeit
Geselligkeit
Durchsetzungsvermögen Durchsetzungsvermögen
Aktivität
Aufregung suchend
Positive Emotionen Optimismus
Neurotizismus
Angst Fähigkeit, Angst zu überwinden (R)
Reizbarkeit
Depression Glück (R)
Soziale Befangenheit Selbstachtung (R)
Impulsivität Impulskontrolle (R) Impulsunterdrückung
Verletzlichkeit Stresstoleranz (R)
Gewissenhaftigkeit
Kompetenz Problemlösend
Ordentlichkeit
Pflichtbewusstsein Soziale Verantwortung
Leistungsstreben Ehrgeiz und Beharrlichkeit
Selbstdisziplin Fähigkeit zur Selbstmotivation
Besonnenheit
Verträglichkeit
Vertrauen Interpersonale Beziehungen
Aufrichtigkeit
Altruismus Eingehen auf Bedürfnisse oder Wünsche anderer
Compliance Problemlose Interaktion mit anderen
Bescheidenheit
Empfindsamkeit für andere Empathie Empathische Aufmerksamkeit
Offenheit
Phantasie
Ästhetik
Gefühle Emotionales Selbstbewusstsein Gefühle beobachtend
Variation Flexibilität
Intellekt Realitätsprüfung
Werte Unabhängigkeit

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